Mit Bonny unterwegs ...#6

08.01.2021

Heute Morgen ist es nicht ganz so kalt. Das ist aber auch ein Vorteil, wenn man etwas länger schläft. Ich möchte auch mal an dieser Stelle erwähnen, dass wir wirklich auch gut geschlafen haben in Bonny. Auf den Matratzen liegt es sich echt gut.

Durch unsere sehr gute Beobachtungsgabe am gestrigen Morgen :-) haben wir uns den heutigen Weg ins Städtchen zum Brötchen holen gespart. Im Lädchen vorn in der Anmeldung haben wir Brötchen bestellt, die wir nun nur noch abholen müssen. Das verbinden wir gleich mit der morgendlichen Routine "Sanitär". Die Freude auf das Frühstück vor Bonny an der frischen Luft hält nicht lange an. Die Runde der mit frühstückenden Wespen wird immer größer, so dass wir uns geschlagen zurückziehen. Schade!

Gestärkt, in das Wanderoutfit gehüpft, auf die Räder geschwungen und ab geht es zum Busbahnhof nach Oberstdorf. Heute ist der Kanzelwandgipfel unser. Mit dem Bus fahren wir nach Riezlern ins Kleinwalsertal. Dieses gehört schon zum österreichischem Bundesland Vorarlberg. Der Bus ist nicht annähernd so voll wie gestern. Das lässt uns hoffen, dass die Warteschlange an der Kanzelwandbahn auch nicht so lang sein wird. Wir haben an der Seilbahn etwa 40 Minuten gewartet. Das ist in Ordnung. Oben angekommen, fasziniert uns wiederum das Panorama. An der Wanderkarte kurz orientiert, geht es in Richtung Gipfelkreuz. Der Anstieg ist etwas anspruchsvoller und auch anstrengender. Die letzten paar Meter hat sich Marie bis zum Gipfelkreuz durch die Besucher gekämpft. Der Fels lässt nicht viel Fläche zum Verweilen zu, darum suchen wir uns mit Anna weiter unten eine Sitzgelegenheit. Die Kanzelwand wird von den Kletterern gut genutzt. Ihre Position und die steilen Felswände lassen mehrere Möglichkeiten der Kletterei zu. Im Unterschied zu anderen Wanderzielen, ist die Kanzelwand etwas gewöhnungsbedürftig. Die schwindelerregende Höhe lässt es manchen Wanderern etwas mulmig in der Magengegend werden. Das legt sich nach einiger Zeit. Nach einer kleinen Wegstärkung geht es zum Abstieg. Das Geröll macht es erforderlich, dass jeder Schritt wohl überlegt ist. Ich will es aber auch gar nicht so dramatisieren. Wenn sich diesen Weg ältere Bürger, ich schätze mal so ca. 80 Jahre, zumuten oder zutrauen...

222Wieder an der Bergstation angekommen, gönnen wir uns eine Apfelschorle und schlagen dann den Panoramarundweg in die andere Richtung ein. An der Aussichtsplattform gehen wir aber direkt weiter, weil sich dort fliegende Ameisen in Massen aufhalten und ein Stillstehen verhindern. Weiter unten halten wir dann unser traditionelles Mittagsschläfchen auf der Wiese bis uns die Neugierde zum Bergrettungseinsatz mit dem Heli hochtreibt. Zwei Personen mussten aus der Kletterwand mit dem Seil gerettet werden. Sie schienen aber wohlauf zu sein, als sie der Helikopter wieder auf die Wiese absetzt. Zum Glück! Nachdem wir nun die Sonne, die Bergluft, das Panorama ausführlich genossen haben, setzen wir den Rundweg fort. Am Wegesrand sind Wasserspiele aufgebaut, die von Kindern und auch von Erwachsene gern genutzt werden. Für Abwechslung ist also gesorgt. Bei der Hitze lassen wir uns auch gern mit dem frischen Wasser die Arme abkühlen. Die Abfahrt ins Tal geht komplikationslos, fast. Irgendwie habe ich die Höhe der Tür zur Gondel nicht richtig im Blick und BÄM, volle Kanne mit dem Kopf gegen. Das geht durch Mark und Gebein bis in den kleinen Zeh. Kurz schütteln und weiter geht's. :-) In Riezlern gönnen wir uns im Café Wallis einen Chai Latte (lecker) und einen lecker Eisbecher. Haben wir uns verdient! :-) Auf dem Weg zur Bushaltestelle besuchen wir noch die Kirche und zünden für unsere Lieben eine Kerze an. Das ist auch ein schöner Abschluss für den heutigen Tag und auch , um einfach mal DANKE zu sagen, dass wir so ein schönes Leben haben und all das genießen dürfen.

Zurück in Obersdorf, die Fahrräder stehen an ihrem Platz (sehr gut), besorgen Anna und Marie noch etwas für das Abendbrot. Ich fahre direkt zu Bonny und schäle schon die Kartoffeln. Heute gibt es Leißnitzer Kartoffeln mit Quark. Auch sehr lecker. Zum Abwaschen wird wieder die LOS-Trommel geschüttelt. Anna und Marie gehen abwaschen. Ich = Glückskind. Das gibt es doch nicht! Doch!

Jetzt werden noch einmal die Karten gemischt und wir trinken ein Glas Wein. Oma Edith hat uns von ihrem guten Wein eine Flasche mitgeschickt. Der morgige Ablauf wird noch kurz besprochen und dann fallen wir auch schon ins Bett. Wir sind geschafft. Gute Nacht!